SERP (Search Engine Result Pages): Was ist das eigentlich?

Das Akronym SERP steht für Search Engine Result Page (deutsch: Suchmaschinen-Ergebnisseite). Dabei handelt es sich um Seiten, die den Nutzern angezeigt werden, wenn sie mithilfe einer Suchmaschine, wie z. B. Google, online nach etwas suchen. Der Benutzer gibt seine Suchanfrage ein (oft mit bestimmten Begriffen und Phrasen, die als Keywords bezeichnet werden), woraufhin die Suchmaschine ihm eine SERP präsentiert.

Google-SERP für den Suchbegriff „Schuhplattler“ mit Featured Snippet, Knowledge Graph und zwei organischen Suchergebnissen

Bestandteile einer organische Ergebnisseite (SERP)

Der Titel ist der erste Text (der blaue Link), den User in den SERPs sehen. Für einen Blog oder Nachrichtenbeitrag ist es oft das gleiche oder sehr ähnliche wie der Titel des Artikels. Für eine Webseite sollte der Titel den Inhalt in wenigen Worten beschreiben. Nach dem Titel folgt der Link/die URL der Webseite. Da Google lange URLs kürzt, indem es den mittleren Abschnitt entfernt, sollten kurze, aber aussagekräftige URLs verwendet werden.

Mit einem Klick auf den Pfeil neben dem Link lässt sich der Cache öffnen. Der zwischengespeicherte Link ist ausfallsicher, falls eine Website nicht verfügbar ist. Es handelt sich um eine Momentaufnahme, die Google von jeder Seite macht und in den Cache einfügt. Es dient auch als Backup, wenn eine Seite gelöscht wird, vorübergehend heruntergefahren wird oder nicht geladen wird. Unterhalb des Links befindet sich eine kurze Beschreibung (Snippet), die dem Suchenden eine Vorstellung vom Inhalt der Seite vermittelt. Google verwendet entweder die Meta Description oder einen informativen Ausschnitt aus dem Text als Snippet.

Manche Suchergebnisse in den SERPs können auch Zeitangaben unter ihrer URL enthalten. Dies ist eine gängige Praxis für Nachrichtenredaktionen, Blogs und andere Webseiten, die auf die Frische ihres Inhalts aufmerksam machen möchten. Sie geben daher das Datum der Veröffentlichung oder das Datum der letzten Aktualisierung an.

Weitere Bestandteile

Neben den gewöhnlichen organischen Listings enthalten die Search Engine Result Pages von Google mittlerweile noch viele weitere Elemente. Die Zeiten, in denen Suchergebnisseiten lediglich aus „Ten Blue Links“ bestanden, sind lange vorbei.

  • Paid Ads: Google zeigt sowohl bezahlte als auch organische Ergebnisse in den SERPs an. Werbeanzeigen erscheinen in der Regel oben in den Suchergebnisseiten. Die bezahlten Ergebnisse erkennt man an dem Wort „Ad“ vor dem Link der Webseite. Beim deutschen Google wird statt „Ad“ der deutsche Begriff „Anzeige“ verwendet.
    Werbetreibende können über die „Google Ads“ (früher: Adwords) solche Anzeigen in den SERPs schalten. Adwords stellt die Haupteinnahmequelle Googles dar, da ein Werbetreibender für jeden Klick auf eine solche Anzeige Geld an Google zahlen muss.

    Adwords-Anzeige in den SERPs

  • Sitelinks: Das sind die Links, die unter manchen Suchergebnissen auf Google angezeigt werden. Sie sollen den Benutzern die Navigation auf Webseiten erleichtern, indem sie einzelne Unterseiten herausstellen. Sie tauchen insbesondere dann in den SERPs auf, wenn man nach einem Unternehmensnamen oder dem Namen einer Webseite sucht.

    Sitelinks zeigen zu weiteren Unterseiten der gesuchten Domain

  • Knowledge Graph: Hierbei handelt es sich um einen Informationsblock, der auf der rechten Seite der Suchergebnisse erscheint. Laut Google werden diese Informationen aus vielen Quellen abgerufen, darunter zum Beispiel Wikipedia. Gibt der User zum Beispiel „Jim Morrison“ in die Suchleiste ein, erhält er grundlegende Informationen und einen kleinen Auszug aus Wikipedia.
  • Nutzer fragen auch: Dieses Feld erscheint irgendwo zwischen den organischen Suchergebnissen. Es gibt Vorschläge für Fragen, die sich auf die vom Nutzer eingegebene Suchanfrage beziehen. Beim Klick auf einen der Vorschläge erhält der Suchende eine direkte Antwort auf die jeweilige Frage. Die Fragen und die dazugehörigenden Antworten werden aus externen Webseiten extrahiert.

    Fragen, die direkt aus den Ergebnisseiten extrahiert wurden

  • Featured-Snippets: Das Featured-Snippet ist ein hervorgehobenes Textfeld, das ausführlichere Informationen zur aktuellen Suche beinhaltet. Die Box befindet sich oberhalb der regulären organischen Suchergebnisse. Sie erscheint oft als Absatz oder Aufzählung, begleitet von einem Bild.
    Der Text eines Featured-Snippets wird meist aus einem der Suchergebnisse direkt extrahiert. Es werden also Inhalte einer externen Webseite direkt im Google Suchergebnis gezeigt.

    Featured Snippet für den Suchbegriff „innertropische Konvergenzzone“

  • Direkte Antworten: Diese Ergebnisse werden angezeigt, wenn Google eine schnelle Antwort auf die Suchanfrage liefern kann. Diese Antworten stammen aus dem Knowledge Graph von Google. Das ist zum Beispiel bei der Frage nach der Uhrzeit oder dem aktuellen Umrechnungskurs zwischen zwei Währungen der Fall.

    Direkte Antwort in den SERP

  • Shopping Ads: Diese Ergebnisse zeigen Produktanzeigen von Unternehmen, die das Google Shopping-Netzwerk nutzen, auch bekannt als Product Listing Ads (PLAs).

    Google Shopping Ads auf einer Suchergebnisseite

  • Bilder: Sie werden als horizontale Reihe von Bildlinks angezeigt, die zu einer Google Bilder-Suche führen. Sie werden für bestimmte Suchanfragen verwendet, bei denen Google der Ansicht ist, dass visuelle Inhalte in den SERPs wichtig sind.
  • Videos: Manchmal wird bei Suchergebnissen, bei denen Videos in die Webseite eingebettet sind, auch in den SERPs bereits ein Vorschaubild für das Video angezeigt. Ein Featured Video ist hingegen ein Videoergebnis, das oben auf der Ergebnisseite angezeigt wird und direkt dort gestartet werden kann. In vielen Fällen handelt es sich dabei im Youtube-Videos.
  • Bewertungen: Sie werden in Form von Sternen unter einem organischen Suchergebnis angezeigt, wenn das Unternehmen der Webseite Google-Bewertungen erhalten hat. Aber auch andere Bewertungen können angezeigt werden, z.B. Nutzerbewertungen bei Rezepten oder Produkten.
    Man spricht dann auch von „Rich Snippets“, da das gewöhnliche Suchergebnis um weitere Elemente angereichert wurde.

    Ein fiktives Rich Snippet für das SEO-Tool Seolingo

  • Local Pack: Für lokal ausgerichtete Keywords (zum Beispiel „Restaurants in Frankfurt“ oder „Zahnärzte in meiner Nähe“), enthält die SERP oft ein Local Pack mit den drei physischen Standorten, die Google für das Keyword als am relevantesten erachtet. Dieses Feature dominiert die SERP insbesondere im mobilen Bereich.

    Local Pack für eine Suchanfrage nach Restaurants

  • Local Teaser Pack: Ähnlich wie bei einem Local Pack handelt es sich um ein mehrere lokale Geschäftsergebnisse (hauptsächlich Hotels und Restaurants), die auf einer Karte dargestellt sind, mit zusätzlichen Informationen wie Betriebszeiten, Rezensionen und Bildern. Es stehen auch Sortieroptionen (z. B. nach Bewertung oder Preis) zur Verfügung. Bei Flügen und Hotels wird zusätzlich der Preis und die Verfügbarkeiten angezeigt.

    Ein Local Teaser bei einer Suche nach Hotels

  • Top Stories und News: Top Stories sind Ergebnisse, die oben auf einer SERP erscheinen, wenn es aktuelle Ereignisse oder Nachrichten im Zusammenhang mit der Abfrage gibt, z.B. bei einem Sportereignis.

    News-Widget auf einer Suchergebnisseite

Wie wird die Reihenfolge der SERP-Einträge bestimmt?

Die Reihenfolge, in der die Seiten in den SERPs erscheinen, wird durch einen komplexen Algorithmus bestimmt. Dieser bewertet Webseiten anhand von Hunderten von Kriterien, die helfen, die Relevanz und den Wert einer bestimmten Webseite zu bestimmen. Hinzu kommt, dass die Suchergebnisse auf den Search Engine Result Pages variieren, selbst auf dem gleichen Gerät, mit dem gleichen Browser und dem gleichen Keyword.

Mit Hilfe von Suchmaschinenoptimierung (SEO) versuchen Webmaster Ihre Seiten so zu gestalten, dass Sie ein möglichst gutes Rankingen in den SERPs erzielen.

Das sind die wichtigsten SEO-Faktoren bei der Bestimmung der Reihenfolge der Suchergebnisse:

Relevanz

Google möchte Inhalte anzeigen, die für die Nutzer von großer Relevanz sind. Dazu werden die verwendeten Keywords und die Themen, die eine Website abdeckt, analysiert, um festzustellen, ob der Inhalt für die Suchanfrage relevant ist.

Keywords spielen dabei eine wichtige Rolle, da sie der Suchmaschine verdeutlichen, um welche Thema es sich bei einer Seite handelt. Je mehr die Keywords einer Seite mit der Suche eines Benutzers übereinstimmen, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Inhalt ein gutes Ranking erzielt.

Allerdings verwendet Google auch zahlreiche Spam-Algorithmen die sicherstellen, dass Webmaster es nicht mit der Suchmaschinenoptimierung übertreiben. Wird ein Keyword unnatürlich oft auf einer Webseite verwendet, so kann das seitens Google als Spamversuch gewertet werden.

Domain-Autorität

Seiten mit höherer Domain-Autorität werden von den Algorithmen bevorzugt, da Suchmaschinen wissen, dass sie diesen Seiten vertrauen können. Faktoren wie Links zu und von der Website und die Dauer der Nutzung einer Website können diese Bewertung beeinflussen.

Insbesondere die sogenannten „Backlinks“, also Links die von externen Webauftritten stammen, stehen dabei im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das Aufbauen solcher Backlinks ist bei vielen SEO-Bemühungen ein wesentlicher Bestandteil, der allerdings von Google sehr kritisch gesehen wird. Im Sinne von Google sollen Backlinks natürlich entstehen (d.h. ohne Einwirken des Webmasters der verlinkten Seite), sodass die Backlinks als Empfehlung der verlinkten Seite angesehen werden können.

Wert für den Nutzer

Google möchte in den SERPs Inhalte anzeigen, die die dem Nutzer einen Mehrwert bieten. Damit eine Website diesen Wert bieten kann, muss sie in der Lage sein, dem Publikum Antworten auf seine Fragen zu geben. Google beurteilt den Wert anhand der Informationstiefe einer Webseite.

Standort

Der Standort eines Benutzers wirkt sich auf die angezeigten SERPs aus, insbesondere wenn er eine lokale Abfrage wie „chinesische Restaurants in meiner Nähe“ stellt. Dabei spiegelt das Ranking der Suchergebnisse die Standorteinstellungen des verwendeten Gerätes wider. Befindet sich ein User zum Beispiel in München und gibt in die Suchleiste Klempner ein, wird Google ihm automatisch Klempner aus München vorstellen. Befindet er sich in Berlin, wird er andere Klempner vorgeschlagen bekommen.

Frühere Suchen

Wenn ein Nutzer den Cache des Browsers nicht leert, erhält Google mithilfe von Cookies Informationen über frühere Suchanfragen und passt die Ergebnisse entsprechend an. Sucht ein User regelmäßig nach ähnlichen Keywords, bekommt er deshalb Ergebnisse auf der Grundlage dieser Suchanfragen angeboten.

Das für die Suche verwendete Gerät

Wenn ein Benutzer über ein mobiles Gerät sucht, sehen die Suchergebnisse anders aus, da Google für Mobilgeräte optimierte Webseiten in den SERPs bevorzugt.

Nutzung des Google-Kontos

Ein Google-Konto kann gleichzeitig auf mehreren Geräten verwendet werden, wodurch ein großes Netz von Benutzerdaten entsteht, die Google sammeln und verwenden kann, um Suchparameter für ein bestimmtes Google-Konto zu verfeinern.

Zuvor angeklickte Google-Links

Wenn ein Nutzer Google mit den gleichen Keywords und Phrasen durchsucht und wiederholt auf bestimmte Links aus den Suchergebnissen anklickt, beginnen sich die Ergebnisse zu ändern. Bei einer ähnlichen Anfrage werden diese Seiten höher platziert.

Es gibt somit Faktoren die nur vom Suchenden selbst bestimmt werden, als auch Faktoren die Unternehmen und Webseitenbetreiber beeinflussen können, wie die Keywords und die SEO-Optimierung der Webseite.

Zudem sind die SERP sehr dynamisch: Google führt jeden Tag mehr oder weniger große Änderungen an seinen Algorithmen durch, sodass sich die Zusammensetzung der SERPs ständig ändert. Man bezeichnet dies auch als „Google-Dance“, wenn Webseiten im Ranking auf den Suchergebnisseiten hin und her springen.

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